Samuel-Gruppe

Das Familienhilfezentrum Marienfrieden befindet sich im Arnsberger Ortsteil Hüsten und liegt am Rande des Arnsberger Waldes. Die Schulen im Ortskern sind fußläufig zu erreichen. Sozialraumorientierte Angebotsstrukturen sind uns sehr wichtig und so besteht ein reichhaltiges Netzwerk, in das die jungen Menschen aufgenommen und integriert werden können.

Im Freizeitbereich sind wir bestrebt die jungen Menschen in Vereinen anzubinden. Aber auch gemeinsame Ausflüge und Besuche bei Veranstaltungen gehören dazu. Dieser Aspekt ist nicht zu unterschätzen, da Talente und Fähigkeiten hier gut eingebracht werden können und demzufolge Erfolgserlebnisse hergestellt werden.

Schule und Elternhaus sind zumeist konfliktbelastet und so ist es besonders wichtig, auf einer anderen Sozialraumebene gesellschaftliche Integration zu erfahren. Arnsberg verfügt über eine hohe Dichte an Vereinen (Sportverein, Imkerverein, Musikverein, Flugverein, Reitverein,….) die das ermöglichen. In einem afrikanischen Sprichwort heißt es, es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind zu erziehen. Zuspruch und gesellschaftliches Leben findet für uns daher nicht nur in der Schule und in der Wohngruppe statt. Bei der Betreuung des jungen Menschen haben unterschiedliche Lebensbereiche Einfluss und so beziehen wir diese ressourcenorientiert mit ein.

Kontaktdaten

Breloh 5
59759 Arnsberg

Heimleitung

Ludger Kottmann
Breloh 5
59759 Arnsberg
02932/9393701
ludger.kottmann@skf-hochsauerland.de

Kurzbeschreibung

Zielgruppe Junge Menschen mit einem stationären Jugendhilfebedarf
Aufnahmealter 6 - 12 Jahre
Besonderheiten Regelgruppe mit eingestreuten Fünftagesgruppe Plätzen, gesicherte pädagogische Betreuung am Vormittag
Platzzahl 9 Plätze
Anzahl Mitarbeiter 4,5 Pädagogen + eine Hauswirtschaftskraft und ein Bundesfreiwilliger
Ziel Ziel ist immer, die jungen Menschen innerhalb ihres Sozialraumes so zu stabilisieren, dass sie baldmöglichst in ihre Familie zurückkehren oder als Mitglied der Gesellschaft verselbständigt werden.
Qualifikation der Mitarbeiter Einsatz von sozialpädagogischen Fachkräften mit qualifizierter Ausbildung und staatlicher Anerkennung
Tätigkeitsfeld Erzieher im Sozial- und Erziehungsdienst innerhalb der Jugendhilfe nach AVR
Rechtsgrundlage Die rechtliche Grundlage unseres Handelns beruht auf dem SGB VIII “Kinder und Jugendhilfe”
§27, §34, §36, §37, §41

Informationen und Konzept

Räumlichkeiten

Die Samuel-Gruppe befindet sich im Untergeschoss und weist 7 Bewohnerzimmer auf. Diese sind gleichermaßen mit einem abgetrennten Waschbereich und Jalousien versehen. Die gesamte Gruppe verfügt über ein Fußbodenheizsystem. Zusätzlich gibt es zwei geschlechtergetrennte Waschräume. Ein großer Gruppenraum mit Esstisch und Sofaecke bietet viel Möglichkeit zur gelebten Gemeinschaft. Ein zweites großzügiges Wohnzimmer bietet eine Ausweichmöglichkeit und technisches Entertainment.

Direkt an die Gruppe schließt sich eine überdachte Terrasse an, die Raum an der frischen Luft bietet und zum Verweilen einlädt.

Zwei Plätze der Samuel-Gruppe werden räumlich den Appartements zugewiesen. Hier leben die älteren Bewohner, die sich etwas mehr Ruhe gönnen und ihrer Entwicklungsaufgabe des Abnabelns nachkommen.

Gruppenkinder, die kurz vor der Volljährigkeit stehen, die nötige Reife entwickelt oder ein Bedürfnis nach erhöhter Selbstständigkeit haben, können diese beziehen (Verselbständigung). Diese jungen Menschen bleiben weiterhin Gruppenkinder und werden entsprechend ihrer Bedürfnisse betreut. Der junge Mensch hat jedoch durch die speziellen Räumlichkeiten die Möglichkeit der schrittweisen Verselbständigung und kann dies im geschützten Rahmen üben.

Pädagogische Grundhaltung

Nach dem Motto: »Es bekommt nicht jede/r das Gleiche, sondern jede/r das, was er/sie gerade braucht« versuchen wir individuell und gemeinsam mit den jungen Menschen Wege zu finden, die sie ihren Alltag meistern lassen, sich selbstwirksam erleben zu können und Stabilität in Beziehungen zu erfahren.

Unangemessenes Verhalten und Krisen werden als subjektiv begründbar verstanden und reflektiert. Denn “ein Kind in Schwierigkeiten, ist noch lange kein schwieriges Kind“.

Dem jungen Menschen werden Angebote gemacht alternative Wege auszuprobieren und aus einem erlernten negativen Kreislauf aktiv auszusteigen und Schematas zu unterbrechen.

Wir nehmen jeden so an wie er ist und versuchen zu verstehen. Daraus lernen wir und es erwächst ein Verständnis daraus. Die jungen Menschen beobachten das Verhalten der Betreuer als Vorbildfunktion und lernen daran.

Diskriminierung durch Andersartigkeit lassen wir nicht zu.

Ob der junge Mensch einen Fünftagesgruppenplatz oder einen Regelplatz belegt, orientiert sich am Hilfeplan. Im Hilfeplanverfahren werden die Bedarfe gemeinsam mit den Eltern besprochen.

Eingestreute Fünftagesgruppenplätze

Eltern

Die eingestreuten Fünftagesgruppenplätze werden unter anderem nach den Beteiligungsmöglichkeiten und Kompetenzen der Eltern belegt.

Dies bedeutet für uns, dass junge Menschen aufgenommen werden, deren Eltern oder Hauptbezugspersonen mit der Erziehung derzeit überfordert sind, die sich jedoch wünschen, dass ihr Kind nach der Bewältigung der Probleme zu ihnen zurückkehrt, und die entsprechende Ressourcen dazu aufweisen.

Die Mitverantwortung des Bezugssystems des jungen Menschen ist deutlich höher als bei einer stationären Regelunterbringung. Die Maßnahme ist in dem Fall eine familienergänzende Hilfe und keine familienersetzende.

Von den Eltern wird erwartet, dass sie zur Mitarbeit bereit sind, um ein Zusammenleben in der Zukunft wieder zu ermöglichen. Sie sind bei allen wichtigen pädagogischen und schulischen Entscheidungen mit einbezogen und beteiligt. Ein Herauslösen aus der Familie soll durch die Struktur des Fünftagesgruppenplatzes bewusst vermieden werden.

Dies geschieht durch ein differenziertes Angebot im Bereich der Familienarbeit, die vom Psychologischen Dienst und den Gruppenbetreuern gemeinsam geführt wird. Das Angebot wird individuell an die Familie/das Bezugssystem angepasst und im Hilfeplan mit konkreten Arbeitszielen ausgearbeitet. So werden auch neben den Eltern die Geschwister und Verwandte/Pflegepersonen als Ressource mitbedacht. Im Laufe der Betreuungszeit wird der Hilfeplan gemeinsam überprüft und aktualisiert.

Die gemeinsame Überprüfung durch Eltern/Kind/Helfer bildet für uns das Merkmal der Prozessqualität. Die Entwicklungen der Hilfemaßnahme werden durch subjektive Bewertungen der Eltern und der pädagogischen/therapeutischen Beurteilung eruiert und zusammengeführt. Eine wertschätzende und partnerschaftliche Vorgehensweise ist dabei für uns selbstverständlich.

Die jungen Menschen der eingestreuten Fünftagesplätze verbringen im Gegensatz zu den andern Gruppenbewohnern alle Wochenenden und einen Großteil der Ferien in der Familie. Die Eltern werden zu den Möglichkeiten der Verbesserung der Erziehungsweisen in der Familie beraten und können die Ratschläge direkt in dieser Zeit anwenden. Ebenso können die jungen Menschen die eigenen Lernerfolge aus den pädagogischen Angeboten in das Alltagserleben zuhause umsetzen (Beispiel: Höflichkeitsformen in der Kommunikation, Handyzeitenregelung,…).

Junge Menschen

Ein wesentliches Kriterium eines Fünftagegruppenplatzes ist die sozialpädagogische Arbeit mit der Gruppe und in der Gruppe. Normalerweise fällt es jungen Menschen mit besonderen Verhaltensweisen schwer, in Gruppen zu lernen, zu spielen, ja überhaupt zu agieren. Ziel ist es, positive gruppendynamische Aspekte aus der Gruppe aufzunehmen und zu akzeptieren. Neben alltagsgerichteten Tätigkeiten - wie zusammen den Tisch einzudecken und gemeinsame Mahlzeiten zu sich nehmen - werden auch gezielte Aktionen angeboten. So gibt es Bastelangebote, Kochangebote oder aber auch Challenges mit anderen Gruppen.

Das schulische Vorankommen nimmt ebenfalls einen hohen Stellenwert ein.

Es bedarf der gezielten Förderung durch Hausaufgabenbetreuung und gegebenenfalls Nachhilfeunterricht, um schulische Schwächen aufzuarbeiten. Die Betreuer kennen die Lernpläne der jungen Menschen und haben diese im Blick. Ein enger Austausch mit den jeweiligen Lehrkräften ist gegeben. Oftmals sitzen die Lehrer für den schulischen Bereich bei einem Hilfeplangespräch dabei. Bei Bedarf werden externe Fördermaßnahmen und therapeutische Hilfen gezielt eingesetzt. So besteht eine enge Kooperation mit einem Nachhilfebüro. Über Spenden, die explizit dafür bereitgestellt werden, ist die Finanzierung gesichert.

Die heterogene Gruppe an sich wirkt sich positiv auf das Sozialverhalten aus. Anders als in der Schule gibt es hier unterschiedliche Jahrgänge, sodass verschiedene Entwicklungsstadien vorhanden sein können, von denen der junge Mensch profitieren kann.

Jüngere Bewohner haben ein zweckfreies Spielverhalten. Beim Spiel mit dem jüngeren Mitbewohner kann so „legitimiert“ mitgespielt werden, auch wenn man für die Außenwelt zu „alt“ für dieses Spiel erscheint. Unerfüllte Spielbedürfnisse können so nachgeholt werden. Für das eigene Selbstbewusstsein ist es ebenfalls gut, wenn man den jüngeren Bewohner selber Vorbild sein kann. Rücksichtnahme und Empathie entwickelt sich mit der Unterstützung der Betreuer leichter.

Sportangebote innerhalb einer „Peergroup“ des Hauses bieten eine weitere Möglichkeit, sich seiner körperlichen Fähigkeiten bewusst zu werden. Bewegung trägt erheblich zu einer gesunden körperlichen, geistigen und psychosozialen Entwicklung der jungen Menschen bei. Sie bildet daher einen festen Bestandteil der Tagesstruktur, sofern der junge Mensch dies wünscht. Die Sportangebote werden durch unser großes Netzwerk über die sozialräumlichen Vereine ebenfalls mit abgedeckt. Der Lebensbereich „Freizeit“ innerhalb der Tischvorlage ist ein fester Bestandteil, den wir in der Hilfeplanung einbeziehen und nicht außer Acht lassen.

Regelgruppe

Die Samuel-Gruppe bietet ebenfalls die klassische stationäre Betreuung an. Dieselben Ziele und die Einbeziehung der Eltern sind auch bei diesen jungen Menschen für uns von Bedeutung.

Die Eltern sind jedoch hier weniger in der Lage, an der Rückführung mitzuwirken bzw. ihr Kind adäquat durch die Entwicklung zu begleiten und Tagesstruktur zu geben. Dies kann aufgrund psychischer Belastungen/Erkrankungen und Traumata der Fall sein.

Es ist hervorzuheben, dass eine Rückführung ohne Elternmitarbeit nicht möglich ist. Ebenso fällt bei Beurteilungen einer Wohngruppe auf, dass Eltern ihre eigene Person in den Mittelpunkt stellen. Sie sind oft froh, im Selbstvertrauen gestärkt und nicht mit den Problemen alleingelassen zu werden. Sie finden im Idealfall zu einer positiven Einstellung zurück, was die Beziehung zum Kind grundlegend verbessert.

Die jungen Menschen der Regelgruppe besuchen ebenfalls nach individuellen Absprachen ihre Herkunftsfamilie - gezählt an den Wochenenden und in den Schulferien und damit in einem geringeren Umfang. Die individuellen Absprachen werden im Hilfeplan ebenfalls festgelegt und orientieren sich an dem, was die jungen Menschen und deren Herkunftsfamilien leisten können. Niemand soll hier überfordert werden.

Der Vorteil dieser Betreuungskombination liegt darin, dass Fünftagesgruppenkinder in der Gruppe aufgefangen werden, falls ihre Eltern/Bezugspersonen sich mit der Hilfsmaßnahme überschätzt haben und die Kinder doch nicht regelmäßig nach Hause fahren können. Eine verlässliche und stabile Betreuung wird hiermit gewährleistet.

Impressionen

Ihr Kontakt beim SkF

Haben Sie weitere Fragen? Wir sind auch gerne persönlich für Sie da.

Ann-Katrin Schitz
Ann-Katrin Schitz Gruppenleitung Breloh 5 59759 Arnsberg Tel. 02932/9393350 Fax 02932/9393359
nach oben
Schließen

Ihre Nachricht an uns